Wenn Sie nach einem Reiseziel auf dem Land suchen, das zudem als Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit gelten soll, finden Sie in Spanien einige der besten Optionen. Dies wird von der anspruchsvollen Initiative „Best Tourism Villages“ bescheinigt, mit der UN Tourism seit 2021 jedes Jahr die Dörfer auszeichnet, die zur Erhaltung der lokalen Traditionen und der Artenvielfalt beitragen. Kommen Sie mit, wir stellen sie Ihnen vor.

Aragonien: Alquézar, Aínsa und Cantavieja
Dieser Alquézar, in der Provinz Huesca (Aragón), bietet eine perfekte Mischung aus Kultur und Natur. Der Kulturpark Río Vero wurde von der UNESCO aufgrund seiner Höhlenmalereien zum Welterbe erklärt und ist quasi ein Freiluftmuseum der Prähistorie. Die befestigte Stiftskirche Santa María La Mayor wurde auf einem alten Bollwerk aus dem 9. Jahrhundert errichtet, das hoch oben auf einem Hügel über dem Ort thront. Dem Naturerbe kommen Sie auf den Wanderstegen von Alquézar näher, die als atemberaubende, etwa drei Kilometer lange Route durch die Schluchten des Flusses Vero führen. Außerdem ist Somontano eine Region mit hervorragenden Weinen.Noch innerhalb des Naturpark Sierra y Cañones de Guara finden Sie Aínsa mit seiner großartigen Lage in den Pyrenäen von Aragonien, direkt an der Grenze zum Nationalpark Ordesa y Monte Perdido und dem Naturpark Posets-Maladeta. Dieser bezaubernde, von Festungsmauern und romanischer Architektur umgebene mittelalterliche Ort liegt im Landkreis Sobrarbe. In seiner imposanten Burg findet jeden Sommer ein Musikfestival mit Pop-, Rock- und Folkmusik statt.Auf einem Felsen in 1300 Metern Höhe über dem Meeresspiegel liegt Cantavieja, das Epizentrum des Landkreises Maestrazgo, in der Provinz Teruel. Es war einst Schauplatz historischer Schlachten. Sie besitzt architektonische Schmuckstücke wie die Kirchen San Miguel und La Asunción, das mittelalterliche Stadttor La Nevera oder den Hauptplatz mit Säulengang. Wenn Sie sich für die großartigen Landschaften des Netzes Red Natura 2000 interessieren, finden Sie hier die Naturschutzgebiete ZEC (Zona de Especial Conservación) Muelas und Estrecho del Río Guadalupe, Maestrazgo und Sierra de Gúdar sowie Rambla de las Truchas. Zudem ist Cantavieja Teil des Camino del Cid und verfügt über einen Übernachtungsplatz für Wohnmobile.

Kastilien-La Mancha: Sigüenza
Dieser Sigüenza, in der Provinz Guadalajara, ist einer dieser Orte, die eine Reise in die Vergangenheit ermöglichen. Seine Burg wurde in ein idyllisches Parador-Hotel verwandelt. Es zählt wie auch die Kathedrale romanischen Ursprungs mit später angefügten gotischen Elementen und der Plaza Mayor zu seinem umfangreichen architektonischen Erbe. Im Landkreis der Serranía können Sie Naturschutzgebiete wie den Naturpark Barranco del Río Dulce oder das Schutzgebiet Saladares del Río Salado besuchen. Wenn Sie sich zudem in Madrid befinden, können Sie dieses nur 130 Kilometer entfernt liegende Dorf in La Mancha auf nachhaltige Weise mit dem Zug von Sigüenza besuchen. Minnesänger, Ritter und Prinzessinnen sorgen auf der Strecke mit Musik, Theatereinlagen und Degustationen köstlicher Süßspeisen wie den Yemas del Doncel für Unterhaltung an Bord.

Katalonien: Mura und Rupit
Nur knapp hundert Kilometer liegen die beiden Dörfer der Provinz Barcelona mit Tourismus-Auszeichnungen von der ONU voneinander entfernt. Mura liegt direkt vor den Toren des Naturparks Sant Llorenç del Munt y l’Obac und steht ganz im Zeichen des Weinbaus. Das bemerken Sie besonders bei der ruta de las Tinas, die den ursprünglichen traditionellen Steinbauten folgt, die inmitten der Weinberge noch erhalten sind. Die bezaubernde Altstadt mit ihren engen Gassen und malerischen Plätzen und der Mura Running Trail mit Strecken für alle Schwierigkeitsgrade, so dass jeder die Berglandschaft genießen kann, sind weitere gute Möglichkeiten.Gleich bei Ankunft in Rupit fällt die Hängebrücke aus dem Jahr 1945 ins Auge. Als zwei weitere herausragende Bauwerke gelten die Kapelle Sant Joan de Fàbregues aus dem 10. Jahrhundert und die auf 800 Meter über dem Meeresspiegel liegende Burg. Das Faszinierendste ist jedoch sicherlich der Wasserfall Sallent, mit einem spektakulären Fall von mehr als 100 Metern Höhe. Das Umweltschutzsiegel ‚Cielo Nocturno de Calidad‘ steht für einen besonders klaren Nachthimmel und gewährleistet eine außerordentlich gute Sicht auf die natürliche Umgebung des mittelalterlichen Dorfes bei Nacht.

Region von Valencia: Morella
Eine fast zwei Kilometer lange mittelalterliche Stadtmauer, von der noch sieben Tore und 10 Festungstürme erhalten sind, umgibt die schöne Stadt Morella in Castellón. Hier gibt es bedeutende Fundstätten wie die Höhlenmalereien von Morella la Vella und die Trockensteinbauten, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Über dem Ort thront die beeindruckende Burg auf einer Höhe von mehr als tausend Metern über dem Meeresspiegel. Besonders hervorzuheben ist die ausgezeichnete Gastronomie mit ihren lokalen Produkten und den besonderen Kroketten, den „Croquellanas“, die dreieckig oder halbmondförmig sind und ein Starprodukt darstellen: Schwarzer Trüffel.

Extremadura: Guadalupe
Das königliche Kloster Santa María de Guadalupe wurde von der UNESCO zum Welterbe ernannt und ist zweifelsohne das Wahrzeichen von diesem historischen Ort mit seinen mit Steinen gepflasterten Straßen in der Provinz Cáceres. Die Bibliothek dieses Tempels im gotischen Mudéjar-Stil beherbergt die als Miniaturbücher bekannten Kodizes. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Häuser mit Säulengängen, das Haus von Gil Cordero, die 17 über das Dorf verstreuten Brunnen und die Mudéjar-Galerie. Zudem bietet sich Ihnen ein Netz aus Caminos a Guadalupe, 13 Pilgerrouten, die man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd zurücklegen kann und auf denen man unglaubliche Naturräume wie die der Geopark Villuercas Ibores Jara. Wenn Ihre Reise mit dem Geodisea-Festival im November zusammenfällt, können Sie an einer Vielzahl von Aktivitäten teilnehmen, die mit Geologie, Abenteuer, Kulturerbe und lokaler Gastronomie zu tun haben.

Navarra: Lekunberri
Im Herzen des Larraun-Tals in Navarra, nur knapp 50 Kilometer von Donostia-San Sebastián entfernt, finden Sie dieses Dorf mit einem herausragenden Naturerbe und Kulturgut. Es reicht von der Altstadt mit seinen im 12. Jahrhundert aus Naturstein errichteten Häusern bis zur Kapelle San Miguel de Aralar, die auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblickt. Der Plazaola Greenway ermöglicht es Ihnen, mehr als 60 Kilometer einzigartige Natur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder sogar auf dem Rücken eines Pferdes zu genießen. Im Abenteuerpark Beigorri können Sie mit der Seilrutsche durch die Baumwipfel sausen und von der Höhle Mendukilo aus atemberaubende Aussichten genießen.

Baskenland: Oñati
Auch die Höhle Arrikrutz gilt als absolutes Muss beim Besuch dieses Dorfes in Gipuzkoa. Die Altstadt von Oñati wartet mit bedeutenden Gebäuden auf, z. B. Universität Sancti Spiritus, ein herausragendes Beispiel der baskischen Renaissance, die gotische Kirche San Miguel aus dem 15. Jahrhundert, das Kloster Bidaurreta aus dem 16. Jahrhundert oder die Paläste Antia, Madinabeitia und Baruekua. Ebenfalls empfehlenswert ist der Besuch der berühmten Kapelle Arantzazu. Probieren Sie außerdem die köstlichen lokalen Produkte, z. B. Idiazábal-Käse, Talo (Mais-Omelett) oder Txakoli. Kurzum, ein ideales Ziel für Liebhaber von Geschichte, Kunst, Gastronomie und Natur.