Wenn Sie einen Kurzurlaub in einem der schönen Dörfer Spaniens planen, werden Sie zweifelsohne mit Ruhe, Abgeschiedenheit, kleinen unbekannten Kulturschätzen, unglaublichen Landschaften, traditioneller Küche und der Gastfreundschaft der Menschen belohnt. Doch nicht nur das: Sie leisten auch einen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen für die Einwohner und Einwohnerinnen, zum Verkauf lokaler Produkte und zum Kampf gegen die neue Landflucht und Touristenkonzentrationen. 

So wählen Sie die richtige ländliche Unterkunft oder Unternehmen für Aktivtourismus

Achten Sie bei der Wahl der Unterkunft auf offizielle Gütesiegel, die eine Verpflichtung gegenüber dem Umweltschutz gewährleisten. Eines der bekanntesten Siegel stammt von Ceres Ecotur, da es auf dem europäischen Netzwerk für umweltverträglichen Tourismus ECEAT aufbaut. Rund 50 Unterkünfte (Hotels, Landhäuser, Campingplätze und Hostels) in Spanien verfügen über dieses Zertifikat. Sie können in restaurierten, jahrhundertealten Herrenhäusern, Landhotels mit eigenem Ökobauernhof oder Unterkünften inmitten kleiner Obstplantagen übernachten.

Detail von Glamping-Unterkünften
Detail von Glamping-Unterkünften

Sie können auch eine der Unterkünfte, Restaurants oder Führungen wählen, die von der Europäischen Charta für Nachhaltigen Tourismus oder vom Verband für Ökotourismus in Spanien unterstützt werden. Hier finden Sie ein paar Vorschläge für Ihr Vorhaben: Botanischer Spaziergang und Workshop über die Herstellung natürlicher Öle in der Sierra de Aracena y Picos de Aroche, die Flysch-Route mit dem Boot im Baskenland, ein Flug im Heißluftballon über das Vulkangebiet La Garrotxa, ein Tag als Imker im Naturpark Redes ......

Das richtige Dorf

Bei einem so vielfältigen Angebot an Dörfern wird Ihnen die Wahl vielleicht leichter, wenn Sie einen der über 100 Orte auswählen, die vom Verband Die schönsten Dörfer Spaniens, der als „Bestes Tourismusprodukt Spaniens“ ausgezeichnet wurde. Dabei sollten Sie wissen, dass die Dörfer zur Auswahl bestimmte Kriterien erfüllen mussten, z. B.: eine Einwohnerzahl von unter 15 000, Erhaltung der Fassaden und Pflege von Grünflächen.

Blick auf Betancuria auf Fuerteventura, Kanarische Inseln
Blick auf Betancuria auf Fuerteventura, Kanarische Inseln © Uwe Aranas

Auf seiner Website finden Sie für die einzelnen Gemeinden Routen, Informationen über ihr jahrhundertealtes Kulturerbe, typische Gerichte oder Volksfeste. 

“Best Tourism Villages”: Verpflichtung gegenüber der Nachhaltigkeit

Wenn Sie ganz sicher eine absolut verantwortungsbewusste Option wählen möchten, reisen Sie in einen der von der Weltorganisation für Tourismus als beispielhaft für Landtourismus ausgewählten Orte, in denen die lokalen Traditionen bewahrt und die biologische Vielfalt geschützt werden.Sie können beispielsweise Morella (in der Provinz Castellón) kennenlernen, eine wunderschöne von einer Mauer umgebene Ortschaft. Beeindruckend ist die mittelalterliche Burg, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Eine weitere Möglichkeit ist Lekunberri (in Navarra). Hier können Sie durch die Altstadt mit den typisch baskischen Bauernhäusern bummeln, den Radwanderweg Plazaola entlangfahren und die Höhle Mendukilo besuchen.

Links: Guadalupe in Cáceres / Mitte: Rupit in Barcelona / Rechts: Alquézar in Huesca
Links: Guadalupe in Cáceres / Mitte: Rupit in Barcelona / Rechts: Alquézar in Huesca

Es gibt noch mehrere andere spanische Dörfer, die ebenfalls „Beste Tourismusdörfer“ sind: Alquézar (Huesca), Rupit (Barcelona), Guadalupe  und Baños de Montemayor (Cáceres), Cantavieja (Teruel), Oñati (Gipuzkoa) und Sigüenza (Guadalajara).

Werden Sie einen Tag lang Hirte oder Bergarbeiter

Die traditionellen Gewerke einer Gegend kennenzulernen, macht nicht nur Spaß – es ehrt auch die Arbeit vieler Generationen. Dafür gibt es eine Vielzahl von Angeboten.In Galicien können Sie beispielsweise in Gegenden wie Cambados den Mariscadoras in den typischen Gummistiefeln beim Sammeln von Herzmuscheln, Schwertmuscheln usw. am Strand anschließen.

Eine Person mit einer Herde Kühe in den Pyrenäen
Eine Person mit einer Herde Kühe in den Pyrenäen

In den Dörfern der Alpujarra von Granada können Sie das Weben der typischen Jarapa-Teppiche lernen. In Asturien, Navarra und im Baskenland finden Sie Unterkünfte in Landhäusern mit Familienanschluss bei den Eigentümern, in denen Sie etwas über das Leben der Schäferhunde erfahren oder im Gemüsegarten mithelfen.Wenn Sie der Bergbau interessiert, können Sie die Silberminen von Hiendelaencina (Guadalajara) im Bergbaupark Almadén (Provinz Ciudad Real) mit seiner beeindruckenden unterirdischen Mine von 700 Meter Tiefe, das Museum für Bergbau und Industrie von Asturien oder den Bergbaupark Riotinto (Huelva) besuchen, dessen Landschaften dem des Mars gleichen sollen. 

Arbeit im Homeoffice: eine Möglichkeit der Sanierung ländliche Räume

Sicherlich haben Sie im Urlaub auch schon einmal gedacht: „Ich fühle mich hier so wohl, dass ich am liebsten für immer bleiben würde“. Wenn Sie sich dem digitalen Nomadenvolk anschließen und in anderen Teilen der Welt leben möchten und darüber hinaus die Ruhe auf dem Land suchen, dann sind Sie in Spanien genau richtig.

Eine Person arbeitet im Homeoffice in ländlicher Umgebung
Eine Person arbeitet im Homeoffice in ländlicher Umgebung

Das Nationale Netzwerk Pueblos Acogedores besteht aus einer Reihe von Orten, die sich hervorragend für die Arbeit im Homeoffice eignen. Auf seiner Website finden Sie die Daten zu den einzelnen Gemeinden, z. B. die Einwohnerzahl oder ob sie über 4G-Empfang, Arbeitsräume oder Unterkünfte verfügen. 

Dörfer zur Bekämpfung der Klimakrise, ökologische Dörfer und sonstige Initiativen

Die Umweltorganisation Greenpeace hat 10 spanische Dörfer ausgewählt, die kaum Ausstoß von Treibhausgasen aufweisen und natürliche, als Kohlenstoffsenker fungierende Ökosysteme haben.Darüber hinaus gibt es noch weitere spanische Orte, die für ihre nachhaltigen Initiativen ausgezeichnet wurden. Dazu zählen beispielsweise Almócita (in Almería) mit Ideen wie die des städtischen Ökomuseums und der Nacht der Öllampen (mit alter Musik auf den Straßen) oder Becerril de Campos (in Palencia) mit seiner alten romanischen Kirche, die in ein Kulturzentrum zur Sternbeobachtung umgewandelt wurde.

Links: Canejan in Lleida / Mitte: Valverde de los Arroyos in Guadalajara © Salvador Aznar / Rechts: Torralba del Pinar in Castellón
Links: Canejan in Lleida / Mitte: Valverde de los Arroyos in Guadalajara © Salvador Aznar / Rechts: Torralba del Pinar in Castellón

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